Richtiges Verhalten bei Fundkatzen
Schnell taucht draußen im Garten eine (aus eurer Sicht) verwahrloste, dünne Katze auf und man möchste sie am liebsten sofort füttern, verhätscheln und das arme Tier behalten.
Doch Vorsicht hier kann man sich schnell strafbar machen!
Denn Tiere gelten rechtlich gesehen als Eigentum, die unter anderem auch im Fundbüro gemeldet werden müssen.
Nicht jede draußen streunende Katze hat auch kein Zuhause mehr. Katzen haben große Reviere die sie regelmäßig durchstreifen.
Viele Tiere haben aus Sicherheitsgründen kein Halsband um und somit ist es meist auf den ersten Blick nicht möglich zu erkennen ob ein Tier ein Zuhause hat.
Die meißten Katzen haben nichts gegen einen kleinen Snack zwischendurch, bei einer fremden Familie, deshalb sind sie aber noch nicht ausgehungert und heimatlos.
Grundsätzlich gilt, wenn das Tier gepflegt und gesund aussieht und keine offenen Verletzungen hat sollte es nicht regelmäßig gefüttert oder eingefangen werden!
Es gibt aber Ausnahmen:
1. Die Katze hat eine sichtbare Verletzung
Die Katze sollte, wenn kein Besitzer bekannt ist, umgehend zum Tierarzt gebracht werden.
Vorsicht, eine verletzte Katze kann aufgrund der Schmerzen beißen und kratzen.
Sie sollte in einem Transportkorb oder im Noftfall auch in einem geschlossenen Karton mit Luftlöchern zum nächsten Tierarzt gebracht werden.
Wenn die Katze zu scheu ist oder ihr es euch nicht zutraut die Katze einzufangen, dann wendet euch an die Polizei oder den örtlichen Tierschutzverein.
2. Das Tier ist abgemagert, voller Zecken/Flöhe und sieht sehr ungepflegt aus
Wenn die Katze sich über einige Zeit auf eurem Grundstück aufhält und sehr abgemagert und ungepflegt aussieht, dann sollte hier einmalig gefüttert werden. Am besten in kleineren Portionen damit es nicht zu viel auf einmal für den kleinen hungernden Magen ist.
Dann sollten folgende Punkte beachtet werden:
# Gibt es offensichtliche Hinweise auf den Besitzer wie Halsband oder Tättowierung?
Mit Hilfe der Tättowierung (wenn sie registriert wurde) kann der Halter ermittelt werden.
Lasst euch nicht von einem fehlenden Halsband täuschen. Da Halsbänder für Katzen schnell sehr gefährlich werden können verzichten viele Tierhalter darauf und wählen eher einen Microchip oder eine Tättowierung.
# Ein Fundtier muss bei dem örtlichen Tierheim/Tierschutzorganisation, der Polizei und der Gemeinde (Fundbüro) gemeldet werden.
Die Meldung im Fundbüro muss schriftlich erfolgen (Fundtieranzeige) um eine Erstattung der entstehenden Kosten für z.B. Tierarzt zu erhalten.
Auch sollte sich überlegt werden, ob man die Katze bei sich behält und pflegt bis sich ein Besitzer findet oder die Katze an das örtliche Tierheim übergibt.
Die Erstattungsfrist der Gemeinde gilt für die ersten 4 Wochen, obwohl das Tier erst nach 6 Monate endgültig dem „Finder“ gehört wenn sich bis dahin der Besitzer des Tieres nicht gemeldet hat.
# Tierarzt
Der Tierarzt überprüft den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze und schaut auch gleich nach ob der Katze ein Microchip eingepflanzt wurde, über dessen Nummer der Halter herauszufinden ist.
Wenn eine schriftliche Fundtieranzeige gemacht wurde übernimmt die Gemeinde die Kosten für die tierärztliche Versorgung der Katze (innerhalb der ersten 4 Wochen).
#Fundzettel
Hängt Zettel über den Fund der Katze in eurem Wohngebiet auf und schaut euch regelmäßig nach evtl. Vermisstenanzeigen in der Zeitung oder nach Vermisst-Zetteln in eurer Umgebung um.
Fundtiere können auch unter den folgenden Internetadresse erfasst werden:
www.katzensuchdienst.de und www.tierschutzverzeichnis.de
Das ersetzt aber nicht eine Meldung beim Fundbüro und Tierheim sonder ist nur eine zuätzliche Möglichkeit nach dem Besitzer zu suchen.
Wichtig!
Tättowierungen und Micochips sind nicht automatisch registriert.
Die Registrierung muss vom Halter vorgenommen werden unter http://www.tasso.net/
Erst dann kann bei Auffinden der Katze (oder des Hundes) mittels der Nummer der Besitzer wieder gefunden werden.
Denn denkt daran wenn ihr eine Katze findet, es wird sehr warhrscheinlich irgendwo jemand sein geliebtes Haustier vermissen.