Trocken- vs. Nassfutter für Hunde & Besonderheiten bei getreidefreien Sorten

Trocken- vs. Nassfutter für Hunde & Besonderheiten bei getreidefreien Sorten


Sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter für Hunde verfügt über individuelle Vor- und Nachteile. Welche Variante gefüttert wird, löst unter Haltern regelmäßig Diskussionen aus. Handelt es sich um hochwertige Produkte, hat beides seine Daseinsberechtigung. Um Hundeliebhabern eine Orientierung zu bieten, wurden die individuellen Eigenschaften Von Nass- und Trockenfutter gegenübergestellt. Ergänzend wird getreidefreies Hundefutter thematisiert.
Trockenfutter – Vor- und Nachteile
Trockenfutter hat aufgrund seiner Konsistenz den Vorteil, dass es sich unterwegs einfach handhaben und komfortabel portionieren lässt. Egal ob beim Tagesausflug im Wald oder zu Besuch bei Verwandten und Freunden: Trockenes Futter erfordert gegenüber Nassfutter, das in der Regel mit einem Löffel aus Dosen oder Aluschalen entnommen werden muss, keinerlei Hilfsmittel. Das macht den Umgang damit sehr bequem. Zudem lässt sich die Trockenvariante von Hand füttern, wodurch sie beim Training eingesetzt werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die positive Auswirkung auf die Zahngesundheit. Trockenfutter ist relativ hart und beugt durch den mechanischen Abrieb beim Kauen Ablagerungen an den Zähnen vor.
Trockenfutter riecht für gewöhnlich weniger und verursacht auch deutlich weniger Müll. Vorausgesetzt es wird in größeren Mengen gekauft. Ebenfalls vorteilhaft, ist die längere Haltbarkeit. Selbst angebrochene Packungen halten sich deutlich länger, als Nassfutter. Letzteres wird im Idealfall direkt am gleichen Tag verbraucht, weil das Fleisch empfindlich auf Temperaturschwankungen und Sauerstoff reagiert.

Als negativ könnte das unnatürliche Fressvergnügen bezeichnet werden. Trockenfutter wird größtenteils industriell hergestellt und hat allein in Bezug auf Konsistenz und Optik nichts mit der natürlichen Ernährung zu tun, die Hunde in freier Wildbahn fressen. Trockenfutter erreicht nie die Saftigkeit von Nassfutter, was vielen Hunden lieber ist. Der erhöhte Wasserbedarf der Tiere ist gleichermaßen zu erwähnen: Trockenfutter wird beim Herstellungsprozess ein Großteil der Feuchtigkeit entzogen, wodurch Hunde reichlich Wasser trinken müssen, damit die Verdauung reibungslos funktioniert.
Eine sachgemäße Lagerung ist bei getrockneten Futtermitteln unerlässlich. Werden Futtersäcke nicht vor Feuchtigkeit geschützt sowie dunkel und kühl aufbewahrt, besteht das Risiko eines Futtermilbenbefalls. Auf Futtermilben reagieren zahlreiche Hunde allergisch.
Nassfutter – Vor- und Nachteile
Nassfutter begeistert Hunde mit saftiger Konsistenz. Es enthält rund 70 Prozent Wasser und somit um ein Vielfaches mehr als Trockenfutter, das lediglich rund zehn Prozent Feuchtigkeit mit sich bringt. Anders als beim Trockenfutter benötigen Hunde deutlich weniger Trinkwasser und der Verdauungsapparat kommt oft besser mit der nassen Alternative zurecht. Eine Tatsache, die viele Hundehalter überzeugt. Außerdem positiv an der Konsistenz ist, dass sich Medikamente leichter untermischen lassen und auch kranke oder ältere Hunde mit Kauproblemen ernährt werden können. Nassfutter erfordert nur minimale Anstrengung.

Die Konsistenz ist wiederum mit mehreren Nachteilen verbunden: Zum einen ist Nassfutter weniger lange haltbar. Einmal geöffnet, sollte der Inhalt von Dosen beziehungsweise Aluschalen ausschließlich im Kühlschrank gelagert und innerhalb von ein bis zwei Tagen verbraucht werden. Der hohe Wasseranteil fördert die Vermehrung von Mikroorganismen und Bakterien. Zum anderen ist Nassfutter unterwegs unpraktisch, weil die Fütterung Hilfsmittel erfordert. Auch das Ersetzen einer Mahlzeit mit Futter durch die Umfunktionierung zur Belohnung beim Training ist kaum möglich. Das Füttern von Hand ist umständlich und unangenehm. Für empfindliche Menschennasen riechen viele Nassfuttersorten zu penetrant.
Ebenfalls ungünstig, ist die enorme Müllmenge. Ob Konservendosen oder Aluschalen zum Einsatz kommen, ist nicht ausschlaggebend, da im Vergleich zum Trockenfutter immer mehr Abfall entsteht. Trockenfutter gelangt über große Säcke in den Verkauf.
Der allgemeine Nachteil der erhöhten Zahnsteinbildung, lässt sich durch Fütterung von trockenen Leckerlis ausgleichen.
 

Trockenfutter Nassfutter
Vorteile -lange haltbar
-weniger Müll
-praktisch unterwegs
-geringeres Zahnsteinrisiko
-für bequemen Handfütterung
-kaum Geruch
-Tiere müssen weniger trinken dank hohem Feuchtigkeitsanteil
-leichter verdaulich
-natürlicheres Fressvergnügen
-perfekt, um Medikamente beizumengen
-ideal für kranke oder ältere Tiere mit Kauproblemen
Nachteile -erhöhter Wasserbedarf beim Hund
-unnatürliches Fressvergnügen
-Futtermilben denkbar
-für Medikamentengabe unpraktisch
-für kranke und alte Tiere oft ungeeignet
-viel Müll
-erhöhtes Risiko für Zahnprobleme
-geöffnet nicht lange haltbar
-unterwegs unpraktisch
-riecht teilweise stark

Wichtige Faktoren beim Kauf
Grundsätzlich können Hundehalter durchaus beide Futtervarianten in Betracht ziehen. Am Ende kommt es weniger auf die Konsistenz an, sondern vielmehr darauf, was drinsteckt. In erster Linie sollte es sich um ein Alleinfuttermittel handeln. Die Kennzeichnung als Alleinfutter ist entscheidend, weil nur diese Produkte gewährleisten, dass Hunde mit allen nötigen Nährstoffen versorgt sind. Alternativ werden Ergänzungsfuttermittel verkauft, die ausschließlich als Ergänzung dienen dürfen. Fachtierärztin für Tierernährung Dr. Julia Fritz geht gegenüber dem Hundemagazin Dogs detailliert auf die Deklarierung ein.

Da der Handel von Nass- und Trockenfutter nicht nur hochwertige Sorten präsentiert, sondern auch überaus ungesunde Produkte, müssen Hundebesitzer einen kritischen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Unverzichtbar, sind folgende Zutaten:

  • tierische Proteine
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Faserstoffe
  • Mineralstoffe
  • Vitamine
  • Spurenelemente

Tierische Proteine werden über Fleisch und Fisch gefüttert. Fette ebenfalls über Fisch, aber auch über Öle. Besonders reich an Linolsäure, welche die Haut stärkt und die Blutgerinnung fördert, sind

  • Distel-,
  • Sonnenblumen-,
  • Schwarzkümmel-
  • und Leinöl.

Kohlenhydrate sind neben Eiweiß sehr wichtig, weil sie Ballaststoffe liefern und bis zu einer gewissen Menge gut verdaulich sind. Kohlenhydrate sind beispielsweise in Getreide, Reis, Kartoffeln oder Nudeln enthalten. Ein Übermaß an Stärke kann bei Hunden zu Durchfall führen, stärkehaltige Kohlenhydratquellen sind deshalb nicht immer optimal. Hinzu kommt, dass einige Hunde eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten entwickeln oder Allergien. Für empfindliche Hunde kann ein getreidefreies Futter die bessere Wahl sein, weil das Klebereiweiß im Samen von Getreidearten vorkommt. Die Auswahl ist mittlerweile in stationären Fachgeschäften und im Internet vielfältig. Unter anderem können Hundebesitzer getreidefreies Trockenfutter bei Rinderohr finden, einem Heimtiershop für Hunde, Katzen und Kleintiere, der Futtermittel von verschiedensten Herstellern führt. Der für die Gesundheit von Hunden notwendige Kohlenhydratanteil, wird bei Futter ohne Getreide über alternative Quellen gedeckt. Häufig kommen hierfür gekochte Kartoffeln zum Einsatz.
Eine wichtige Quelle für Ballaststoffe sind Faserstoffe, die über Rübenschnitzel oder Zellulose bereitgestellt werden können. Innereien liefern wiederum Mineralstoffe und Vitamine. Qualitative Nebenprodukte der Schlachtung von Rind, Schwein und Co. dürfen somit durchaus verarbeitet sein.
Fazit
Ob die Entscheidung für Trocken- oder Nassfutter fällt, hängt von Hund und persönlichen Ansprüchen des Besitzers ab. Viel wichtiger, als die Frage nach der Konsistenz, sind die Inhaltsstoffe. Gut verdauliches Protein, hochwertige Kohlenhydrate, wertvolle Fette sowie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe sind für die Gesundheit elementar.
Fotos von 1-4: Lepale / pzbasnik / kalhh / sipa / pixabay.com

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